Das Haus der Weberei

Beim Besuch der Fabrik „Zürcher Stalder AG“ in Lyssach wurde Felizia von einem kleinen Webstuhl angezogen, der in einem Raum mit vielen bunten Spulen ausgestellt war.

Daraus entstand ihre Leidenschaft für das Weben.

Einige Zeit später kauften wir den ersten gebrauchten Webstuhl
(ein kleiner Glimåkra mit 4 Tritten).

Nach etwas mehr als sechs Monaten, als wir Felizias wachsendes Interesse an dieser Kunst bemerkten, beschlossen wir, ihr einen Webstuhl zu kaufen, mit dem sie größere Werke anfertigen konnte.

Bei einem weiteren Besuch in der Fabrik „Zürcher Stalder AG“ hörte die Geschäftsführerin zufällig unser Gespräch über Felizias aussergewöhnlichen Weg und ihre Behinderung mit.

Sie mischte sich ein, um uns mitzuteilen, dass eine ihrer Kundinnen einen Webstuhl (ARM Junior) besitze, der seit über zwanzig Jahren unbenutzt in ihrem Keller stand – und dass sie den Wunsch geäußert habe, diesen jemandem zu schenken, der ihn sinnvoll nutzen könnte.

Dieser Webstuhl ermöglichte es Felizia, im Weben bedeutende Fortschritte zu machen.

Die Paten unserer Tochter Felizia schenkten ihr einen neuen Webstuhl (Rita).

Von da an, mit zwei Arbeitsplätzen, konnte sie beginnen, ihre Kreationen zu variieren.

Herr Daniel Martin, Verantwortlicher des „Du Marché de la Pomme“ in Châtillon (FR), bot uns herzlich an, neben den anderen Handwerkern der Veranstaltung auszustellen.

...es war ein riesiger Erfolg für uns alle!

In diesem Jahr wurde Felizia Mitglied des „Textilforum IGW/UTA“.

Wir wurden ausserdem eingeladen, am Kunsthandwerksmarkt der „Association Jorat Souviens-toi“ im Rahmen der „Fête aux Troncs“ teilzunehmen.

Dies verschaffte uns eine sehr große Sichtbarkeit und weckte ein enormes Interesse an der sorgfältigen Arbeit unserer Tochter.

In diesem Jahr stiessen wir auf eine sehr interessante Anzeige, in der ein außergewöhnlicher Damastwebstuhl (Oxabäck) zu einem erschwinglichen Preis angeboten wurde.

Dieser ermöglicht nicht nur die Herstellung komplexer Muster, sondern auch das Weben von Texten.

Um Felizias Arbeiten auf den Märkten zeigen zu können, begaben wir uns zur Firma „Spycher Handwerk“ in Huttwil, um einen kleinen transportablen Webstuhl (Louët Erica) zu erwerben.

Seit 2012 führt Felizia trotz ihrer Behinderung ein persönliches Tagebuch – mit meiner Hilfe (ihrer Mama).

Beim erneuten Lesen stellte ich überrascht fest, dass sie immer wieder den Wunsch äusserte, ihre Leidenschaft mit anderen zu teilen und weiterzugeben.

So beschlossen wir, einen Webstuhl (Micki) anzuschaffen, der speziell für Kinder konzipiert ist.

Im selben Jahr registrierten wir uns auf der Website „ARTisanat.ch“, die Kunsthandwerker aus der Westschweiz auflistet.

Zum ersten Mal wurden wir herzlich eingeladen, am Kinderfestival „LudiMania'K“ teilzunehmen.

Um eine schöne Interaktion mit den Besuchern zu ermöglichen – und angesichts von Felizias wachsendem Interesse am Weben – habe ich (ihre Mama) beschlossen, mich von meinem Flügel zu trennen, um in zusätzliche Webstühle zu investieren (6 × Louët Erica und 20 × Micki).

*** Diese Anschaffungen wurden im Laufe der Zeit in mehreren Etappen getätigt. Jedes Mal haben wir sie ausprobiert – und einige wieder verkauft, wenn sie für Felizia oder die Kinder, für die sie gedacht waren, nicht geeignet waren.

In diesem Jahr wurden wir außerdem herzlich von der Stadt Estavayer eingeladen, an der „Journée des Artisans“ auszustellen.

Um das Interesse und die Beteiligung der Menschen auf den Märkten zu stärken, erwarben wir den kleinsten Webstuhl mit vier Tritten (Ashford).

Etwas später im Jahr konnten wir einen Webstuhl (ARM Ideal) kaufen, der speziell für Menschen mit einer Behinderung konzipiert ist.

Ausserdem erhielten wir von Herrn Roland Noth grosszügig den Webstuhl seines verstorbenen Bruders mit Trisomie (Hans-Jörg), der dieselbe Leidenschaft für das Weben wie Felizia teilte.

In diesem Jahr nahmen wir auch zum ersten Mal an einer Aktion des „Ferienpasses“ teil.

Felizias Paten schenkten ihr einen weiteren Webstuhl (ARM Création), mit dem sie neue Designs entwerfen konnte.